AfD stärkste Kraft

Rechtspopulisten triumphieren in Sachsen

Deutschland ist nach der Bundestagswahl gespalten. Die AfD zieht erstmals in den Bundestag ein. Und das direkt mit 13 Prozent. Während die Rechtspopulisten im Westen zumeist auf gute einstellige Werte kommen, erreichen sie im Osten auf mehr als 20 Prozent.

Von Christina Rentmeister und Phil Ninh

Ihren Einzug in den Bundestag hat die AfD vor allem starken Ergebnissen in den Bundesländern im Osten zu verdanken. In Sachsen triumphierte die Partei um die Vorsitzende Frauke Petry als stärkste Kraft. 27 Prozent der Wähler gaben dort ihre Zweitstimme an die Rechtspopulisten. Die CDU landete mit 26,9 Prozent knapp dahinter. Die SPD wurde noch hinter den Linken (16,1 Prozent) in Sachsen abgeschlagen viertstärkste Partei. Die zehn stärksten Wahlkreise der AfD liegen allesamt in Sachsen.

Ein eklatanter Unterschied im Vergleich zur Bundestagswahl 2013. Vor vier Jahren hatten CDU und SPD in Sachsen zusammen noch etwa 20 Prozent mehr. Die AfD kam 2013 auf 6,7 Prozent. Die Partei halt also fast so viele Stimmen hinzugewonnen, wie Rot-Schwarz verloren hat.

Zudem gingen drei Direktmandate an die AfD. Frauke Petry fuhr mit 36,8 Prozent das beste Ergebnis ihrer Partei bei den Erststimmen ein. Für den Wahlkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge sitzt sie künftig im Bundestag. Was Petry mit ihrem Mandat der Wähler vorhat, bleibt zunächst unlar: Am Morgen nach der Wahl gab sei bei einer Pressekonferenz bekannt, dass sie nicht der Fraktion angehören wolle. Sie werder zunächst als Einzelabgeordnete im Bundestagsitzen.

Karsten Hilse hat den Wahlkreis Bautzen I mit 32,7 Prozent für sich entschieden, Timo Chrupalla gewann in Görlitz mit 31,9 Prozent. Alle drei verbesserten ihr Ergebnis von 2013 um etwa 10 Prozentpunkte.

Auch in Thüringen (22,7 Prozent), Brandenburg (20,2) und Sachsen-Anhalt (19,6) konnte die AfD hohe Ergebnisse einfahren. In Mecklenburg-Vorpommern holte sie immerhin noch 18,6 Prozent. In den westlichen Bundesländern hat die AfD weitaus niedrigere Prozentzahlen erreicht. In Schleswig-Holstein waren es zum Beispiel 7,5 Prozent, in Hamburg 7, 7 und in Nordrhein-Westfalen 9,4. Den höchsten Wert im Westen verzeichnete die AfD in Bayern mit 12,4 Prozent.

<<< Zurück zur Übersicht