Umfragen zu Bundestagswahl

Wie sich die Werte für CDU, SPD und Co. verändert haben

Datenerhebung: wahlrecht.de

Wie weit lagen CDU und SPD Woche für Woche in den Umfragen auseinander? Wann hatte die CDU in Umfragen weniger Prozent als die SPD? Was war das Umfragetief der SPD? Und wann hat die FDP die anderen kleinen Parteien wieder eingeholt? Unserer Grafik zeigt, wie sich die Umfragewerte der Parteien seit 2013 verändert haben.

Bei 45 Prozent lag die CDU in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Oktober 2013. Kurz nach der vergangenen Bundestagswahl. Die hatte die Union (CDU/CSU) mit 41,5 Prozent gewonnen. Am 30. August 2014 lag die CDU mit 43 Prozent sogar 21 Prozentpunkte vor der SPD (22 Prozent). Ein Jahr später erreichten die Christdemokraten während der Flüchtlingskrise nochmal ähnliche Umfragewerte. Damals gaben 43 Prozent der Befragten an, die CDU zu wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre.

Von solchen Ergebnissen ist die Partei von Bundeskanzlerin Angela Merkel derzeit deutlich entfernt. In der Forsa-Umfrage vom 13. September kommt die CDU auf 37 Prozent. Die SPD kommt auf 23 Prozent. Das sind für die Genossen fast drei Prozent weniger als bei der Wahl 2013 (25,7 Prozent).

Doch zunächst sind Sie dran: Tippen Sie, wie sich Nordrhein-Westfalen unter Angela Merkel verändert hat, und vergleichen Sie Ihre Einschätzungen mit den realen Werten. Und so funktioniert's: Ziehen Sie einfach die Linien der Diagramme mit der Maus oder mobil per Touchscreen weiter. Sie können an den einzelnen Punkten die Linie auch nach dem Ziehen noch verändern. Anschließend müssen Sie nur noch auf "Ergebnis anzeigen" klicken.

Weil sich einige Wähler kurz vor der Stimmabgabe noch anders entscheiden, kann das tatsächliche Ergebnis der Wahl um wenige Prozentpunkte von den repräsentativen Umfragen abweichen. Da für die Umfragen zudem nur eine Stichprobe genommen werden kann, die den Durchschnitt der gesamten Wählerschaft spiegelt, bringt jede Umfrage einen sogenannten statistischen Fehler mit sich. Der gibt eine Spanne an, in der das Ergebnis von der tatsächlichen Wahl nach oben und unten abweichen kann. Dieser kann von Umfrage zu Umfrage niedriger oder höher sein.

Dennoch geben die Umfragen der gängigen Meinungsforschungsinstitute einen recht genauen Überblick, wie die Parteien in der Gunst der Wähler steigen oder fallen. Besonders gut ist im Zeitverlauf der Umfragen zu erkennen, wie sich der Abstand zwischen den einzelnen Parteien verändert.

Seit 2013 hat die SPD die CDU zum Beispiel nur in einer Phase überholt – als Martin Schulz Ende Januar zum Kanzlerkandidaten nominiert und im März dann vom Parteitag auch offiziell gewählt wurde. In der Emnid-Umfrage vom 18. Februar kam die SPD auf 33 Prozent, die CDU auf 32. Am 1. April kamen beide Parteien auf 33 Prozent. Danach verlor die SPD kontinuierlich und pendelte sich je nach Umfrage bei 25 bis 20 Prozent ein.

Spannend ist das Rennen der vier kleineren Parteien. Seit Oktober 2016 lösen sie sich in den Umfragen regelmäßig als drittstärkste Partei ab. Die FDP hat sich inzwischen von Anfangs fünf Prozent auf derzeit neun bis zehn Prozent gesteigert. Auch die Linken und die AfD kommen in den vergangenen Monaten immer wieder auf zweistellige Werte. Die Grünen liegen etwas abgeschlagen bei um die acht Prozent. Unter die Fünf-Prozent-Marke ist seit Oktober 2016 aber keine der vier kleineren Parteien gefallen.

Wie genau sich die Umfragewerte in den verschiedenen Zeitspannen entwickelt haben, können Sie in der Umfrage-Grafik herausfinden. Dort finden Sie die repräsentativen Umfrageergebnisse verschiedener Institute im Zeitverlauf.

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Von Christina Rentmeister (Text und Recherche), Clemens Boisserée (Programmierung)

Speziellen Dank auch an Wahlrecht.de (Datensammlung)


RP ONLINE, 28.03.2024

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