Bundestagswahl 2017

Welcher Promi holte sein Direktmandat – und welcher nicht?

Bundeskanzlerin Angela Merkel gewinnt ihren Wahlkreis deutlich. Umweltminiserin Barbara Hendricks (SPD) verliert in Kleve, Frauke Petry gewinnt haushoch. Für viele Promi-Politiker aus unserer Region ging das Rennen ums Direktmandat gut aus.

Von Christina Rentmeister und Phil Ninh

Karl Lauterbach (SPD, 38,7 Prozent), Hermann Gröhe, Michaela Noll (beide CDU) – sie alle haben ihren Wahlkreis gewonnen und das Direktmandat für ihre Partei geholt. Gesundheitsminister Gröhe kam in Neuss auf 44 Prozent, die bisherige Bundestagsvizepräsidentin Noll auf 44,6 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Mettmann I.

Ähnlich erfolgreich war auch Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Heimatwahlkreis Vorpommern-Greifswald. Dort stimmten 44 Prozent der Wähler für sie. 19,2 wählten den Konkurrenten von der AfD.

Die AfD war mit ihrer Parteivorsitzenden Frauke Petry erfolgreich. Die 42-Jährige triumphierte im Wahlkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge mit 37,4 Prozent. Dem besten AfD-Ergebnis bei den Erststimmen. Am Montagmorgen erklärte sie jedoch, dass sie nicht der AfD-Fraktion angehören wolle, sondern als Einzelabgeordnete im Bundestag sitzen werde. Die Spitzenkandidaten der AfD unterlagen in ihren Wahlkreisen hingegen deutlich. Alexander Gauland kam in Franfurt (Oder) - Oder - Spree auf 21,6 Prozent, Alice Weidel erreichte am Bodensee 10,3 Prozent der Erststimmen.

Die Spitzenkandidatin der Linken, Sahra Wagenknecht, kandidierte im Kreis Düsseldorf II. Dort holte sie 13 Prozent. FDP-Chef Christian Lindner kam im Rheinisch-Bergischen-Kreis auf 15,7 Prozent.

So schnitten die CDU-Minister ab

Innenminister Thomas de Maizière hat den Wahlkreis Meißen mit 36,7 Prozent für sich entschieden. In Saarlouis kam es zu einem spannenden Rennen: Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU; 38 Prozent) setzte sich gegen Justizminister Heiko Maas (32,1) durch.

Und Finanzminister Wolfgang Schäuble gewann in Offenburg mit 48,1 Prozent der Erststimmen.

Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) holte sein Mandat in Fürth. Ebenso wie Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Wahlkreis Weilheim (47,9 Prozent). Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Gerd Müller, holt sein Direktmandat im Oberallgäu. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen verpasste mit 28,9 Prozent im Wahlkreis Hannover II erneut den Sieg. Dort gewann Yasmin Fahimi (SPD) mit 33,7 Prozent.

Die Ergebnisse der SPD-Minister

Als Verliererin ging Umweltministerin Barbara Hendricks aus ihrem Wahlkreis Kleve hervor. In der CDU-Hochburg kam sie auf 30,6 Prozent. Das sind 2,5 Prozent weniger als sie 2013 erzielte.

In Ahrweiler unterlag Arbeitsministerin Andrea Nahles der CDU-Konkurrentin Mechtild Heil mit 27,4 zu 42,8 Prozent deutlich. Familienministerin Katarina Barley konnte in Trier ebenfalls nicht gewinnen.

Besser lief es für Außenminister Sigmar Gabriel (SPD). Er kam in Salszgitter-Wolfenbüttel als Sieger auf 42,8 Prozent. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz trat gar nicht als Direktkandidat an. Er zieht als Parteichef über die Landesliste in den Bundestag ein.

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