So werden wir manipuliert
Geschrieben und grafische Idee von Andreas Mohrmann
und Benedikt Grotjahn
Gestaltet und programmiert von Phil Ninh
So werden wir manipuliert
Geschrieben und grafische Idee von Andreas Mohrmann
und Benedikt Grotjahn
Gestaltet und programmiert von Phil Ninh
Noch ist im Supermarkt die Antwort eindeutig: Über zwei Drittel der Kunden in Deutschland bezahlt den Einkauf am liebsten bar.
Weltweit erobern jedoch kontaktlose Bezahlverfahren die Märkte. Auch in Deutschland können sich heute bereits 71 % der jüngeren Konsumenten vorstellen, auch kleinere Beträge beim Einkaufen mit dem Smartphone zu bezahlen.
Wie wir in Zukunft im Supermarkt bezahlen
1. Girocard Seit Ende 2016 werden neue Girokarten in Deutschland mit integrierter Kontaktlosfunktion (NFC) ausgegeben. Damit kann direkt und ohne Aufladen vom Konto kontaktlos bezahlt werden – bei Zahlungen bis 25 Euro in der Regel ohne Pin-Eingabe. Wenn in zwei Jahren alle rund 800.000 Kassenterminals NFC-fähig sind, dürfte mobiles Bezahlen auch beim Bäcker, auf dem Markt oder bei Lieferdiensten attraktiver werden.
2. Smartphone-App Wenn auf dem Gerät eine virtuelle Bankkarte installiert ist, lassen sich auch Handy oder Wearables (Armbänder, Uhren) zum Bezahlen nutzen. Für die Virtualisierung gibt es bereits eine Vielzahl von Anbietern, und die verschiedenen Banken nutzen unterschiedliche Lösungen – neben Sicherheitsbedenken steht aber genau diese Unübersichtlichkeit einer Durchsetzung am Markt bislang noch im Weg. Statt Pin wird in Zukunft biometrische Daten wie Fingerabdruck, Iris-Scan sowie Gesichts- oder Herz-frequenzerkennung zur Authentifizierung genutzt werden.
3. Smart Checkout Wenn der Kunde etwas in den smarten Einkaufswagen legt, werden die Waren identifiziert und die Banking-App auf dem Smartphone erstellt eine laufend aktualisierte vorläufige Rechnung. Nach dem Einkauf geht man durch die Self-Checkout-Schleuse, wo das Kassensystem die Warendaten aus der Banking-App ausliest. Sie nennt den Gesamtpreis des Einkaufs und bucht den Betrag nach einer Bestätigung direkt vom Konto ab.
4. Bar Nicht nur Sicherheitsbedenken, Bequemlichkeit und das Fehlen von Anonymität dürften die völlige Abschaffung des Bargelds vorerst verhindern. Zwei Drittel der Deutschen ist mit den heutigen Zahlungsmöglichkeiten zufrieden, viele vermissen den Mehrwert des mobilen Bezahlens. Und selbst in Schweden, dem Land das auf dem Weg zur bargeldlosen Gesellschaft schon weit fortgeschrittenen ist, möchte ein Drittel der Bevölkerung auch weiterhin bar zahlen.
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RP ONLINE, 17.11.2024